Wenn du mir schon eine Weile folgst, hast du vielleicht gemerkt, dass ich mir hier und da schwer tue, von “Heilung” zu sprechen. Das liegt nicht etwa daran, dass ich eine Heilung nicht für möglich halte – für mein Leben war sie mir schlicht zu wenig!
In der Trauma-Therapie spricht man von einem Heilungsprozess, wenn man beginnt, seine Vergangenheit zu “integrieren”. Das ist eine sehr schöne Beschreibung für einen wichtigen Prozess. ABER:
Als ich mich entschlossen hatte, etwas gegen meine Probleme (Angst, Unsicherheit, Ohnmacht, Scham, Wut, …) zu unternehmen, hatte ich überhaupt nicht an einen “Heilungs”-Prozess gedacht. Aber ich hatte verschiedene, teils nur vage Vorstellungen, wie mein Leben aussehen sollte. Ich hätte es damals nicht mit diesen Worten zusammenfassen können – heute würde ich es in etwa so umschreiben:
- meine Vergangenheit sollte mir wertvoll werden – weil sie ja einen Großteil meines Lebens bedeutet
- äußere Krisen sollten mich nicht mehr aus der Bahn werfen können (oder meine Vergangenheit wieder “aktivieren” können)
- ich wollte zuversichtlich in die Zukunft schauen können – im Leben und auch im Tod (selbst wenn das jetzt etwas theatralisch klingen mag)
- ich wollte einen neuen Sinn im Leben finden
- und ich wollte glücklich sein
Und ich habe immer noch keinen zusammenfassenden Begriff dafür gefunden – schade eigentlich, denn ich mag meine Wünsche. Und ich sehe immer mehr, dass neue Ziele in meinem Leben immer gleich zu mehreren dieser allgemeinen Wünsche passen.