Um es gleich vorwegzunehmen: Ich beglückwünsche niemanden, der etwas Schweres durchgemacht hat. In meinen Beiträgen schreibe ich darüber, dass uns unsere Vergangenheit enorm viel Kraft gekostet hat – und oft immer noch kostet.
Und gleichzeitig möchte ich heute die Frage stellen, ob wir den Gedanken aushalten können, dass wir durch unsere „besondere“ Geschichte auch etwas „Besonderes“ SIND – und zwar im positiven Sinne?
Nur schwer vorstellbar?
Wie viele Menschen kennst du, die das getan haben, was du getan hast? Allen „gutgemeinten“ Ratschlägen zum Trotz hast du dich gegen Gedanken gestellt, mit denen du vielleicht schon seit deiner Kindheit geprägt wurdest. Milliarden synaptischer Verbindungen hatten sich in deinem Kopf entwickelt, wurden vielleicht immer wieder bestätigt – und du hast dich einfach dagegen entschieden.
Vielleicht hast du eine ganz enorme Energie? Vielleicht kannst du gut zwischen richtig und falsch differenzieren – und Konsequenzen ziehen?
Vielleicht kannst du auch gut singen? Gut zuhören? Menschen führen? Eine tiefe Verbundenheit mit der Natur spüren?
In unserer Prägung waren viele „gute“ Elemente enthalten: Mitmenschlichkeit, Fürsorge, Liebe, Disziplin, Treue, Aufopferung und vieles mehr. Vielleicht müssen wir ein paar Dinge neu „ordnen“, aber haben durch unsere Vergangenheit auch besondere Fähigkeiten aufgebaut.
OK, zugegeben entspricht unsere Vergangenheit nicht dem vieler anderer Menschen. Und mag sein, dass du von vielen dieser anderen Menschen auch ein wenig „komisch“ angesehen wirst, weil sie keinen Zugang zu dir finden.
- Aber vielleicht ist das schon bei wieder anderen Menschen ganz anders?
- Vielleicht gibt es um dich herum Menschen, die genau deine Art „besonders“ angenehm empfinden?
- Und vielleicht willst du auch mit den Menschen, die dich nicht verstehen (können/wollen), gar nicht unbedingt Freundschaften schließen?
Es ist wahrscheinlich völliger Blödsinn, sich darüber tiefgreifendere Gedanken zu machen und wahrscheinlich wird speziell bei dir auch nicht viel dabei herauskommen.
Hmm – aber was, wenn doch?
Was, wenn ich in mir Dinge entdecke, die so angenehm für andere sind, dass sie gerne mit mir zusammen sind?
Ja, dann lohnt es sich ja vielleicht doch, sich auf die Suche nach meinen großartigen „Besonderheiten“ zu machen – und mir danach auch eine Umgebung zu suchen, wo diese Besonderheiten „passen“…
Ein Hinweis für die Suche: Trauma bedeutete in vielen indigenen Völkern ein Tor, durch das man in eine Welt mit neuen Erkenntnissen und Fähigkeiten gelangte.
Welche sind es bei dir?
Bleib neugierig,