{"id":8473,"date":"2021-12-29T20:13:53","date_gmt":"2021-12-29T19:13:53","guid":{"rendered":"https:\/\/your-beautiful-mind.de\/coachingbriefe\/clone-of-religioeses-trauma-syndrom-teil-5-was-ich-unter-heilung-verstehe\/"},"modified":"2023-03-21T11:38:48","modified_gmt":"2023-03-21T10:38:48","slug":"religioeses-trauma-syndrom-teil-6-wie-meine-heilung-gelangt","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/your-beautiful-mind.de\/religioeses-trauma-syndrom-teil-6-wie-meine-heilung-gelangt\/","title":{"rendered":"&#8222;Religi\u00f6ses Trauma Syndrom&#8220;, Teil 6: Wie meine Heilung &#8222;gelang&#8220;"},"content":{"rendered":"<p>Als ich nach Auswegen aus meiner Angst gesucht habe, habe ich mich oft so gef\u00fchlt, wie wenn ich heute nach einer L\u00f6sung f\u00fcr ein x-beliebiges Problem bei Google und Youtube suche: Manchmal findet man gar nichts, und manchmal findet man so viele \u201eTreffer\u201c, dass man nicht wei\u00df, was man jetzt damit anfangen soll. Und so wird die Suche nach der Probleml\u00f6sung wieder nur ein neues Problem.<\/p>\n<p>Die L\u00f6sung beim Googeln ist: zuerst die Suche verfeinern \u2013 eingrenzen \u2013 genauer beschreiben, was man will. Und wenn es immer noch nicht hilft, dann muss man irgendwo \u201eeinsteigen\u201c, Erfahrungen machen, ggf. etwas verwerfen und etwas neues ausprobieren.<\/p>\n<p>&nbsp;<\/p>\n<p><strong>Wie meine Heilung \u201egelang\u201c:<\/strong><\/p>\n<p>Ich war Mitte 30 und hatte seit ca. 5 Jahren regelm\u00e4\u00dfige Angstattacken. Etwa dieser Zeit kam eine neue Angst hinzu: Die Angst, dass sich nichts \u00e4ndern w\u00fcrde. Dass ich irgendwann auf dem Sterbebett liegen w\u00fcrde und immer noch panische \u00c4ngste vor der Feuer-H\u00f6lle h\u00e4tte. Nur, dass ich dann keine Zeit mehr h\u00e4tte, mich mit meinem Problem zu besch\u00e4ftigen \u2013 und wer wei\u00df, ob ich dann nicht irgendwelche Medikamente erhalten w\u00fcrde, die mir ein klares Denken erschweren w\u00fcrden.<\/p>\n<p>Ich kann es nicht anders sagen: dieses Bild erzeugte einen derartigen Antrieb in mir, dass ich einen ganz anderen Weg eingeschlagen habe:<\/p>\n<ul>\n<li>Kein passives Abwarten mehr in der Hoffnung, dass die \u00c4ngste &#8222;irgendwann&#8220; und &#8222;irgendwie&#8220; von alleine aufh\u00f6ren oder sich gar &#8222;aufl\u00f6sen&#8220;<\/li>\n<li>Keine Versuche mehr, Glauben, Bibel, Gott und Religion einfach anders zu interpretieren oder in einer anderen Organisation neu zu entdecken<\/li>\n<\/ul>\n<p>Ich sah ein, dass ich in einer so gro\u00dfen gedanklichen Sackgasse sitze, dass ich nicht mehr herausfinde. Dass ich keine Antworten finden w\u00fcrde, solange sich bei meinen Fragen Angst entwickelt. Dass ich auf diesem Weg nicht gl\u00fccklich werden kann. Und dass ich jetzt anfangen muss, mich mit meiner Angst zu besch\u00e4ftigen &#8211; unabh\u00e4ngig von meinem Glauben.<\/p>\n<p>&nbsp;<\/p>\n<p><strong>Meine Heilung begann, als ich zulie\u00df, religi\u00f6se Themen nicht beantworten zu m\u00fcssen &#8211; UND ich faszinierende neue Themen fand.<\/strong><\/p>\n<p>Es war, als ob mein Kopf die Chance gekommen hatte, sich zu \u201eerholen\u201c. Und ich war neugierig auf Themen, die sich um die Prozesse in meinem Kopf drehten.<\/p>\n<p>Ich suchte (mal bewusst und mal unbewusst) nach Themengebieten, wo es um die Macht meiner Gedanken ging:<\/p>\n<ul>\n<li>Ich konnte in meiner ganz normalen Arbeit lernen, wie man seine St\u00e4rken findet und sie entwickeln kann \u2013 und welchen Einfluss meine Gedanken dabei haben<\/li>\n<li>Ich fand im Sport wundersch\u00f6ne Situationen, wo ich auf eine spielerische Weise lernen konnte, wie hilfreich oder wie hinderlich mir meine Gedanken werden k\u00f6nnen \u2013 und wie sehr mich in diesem Prozess mein K\u00f6rper unterst\u00fctzt<\/li>\n<li>Ich konnte in meiner Beziehung lernen, wie wichtig es ist, andere Gedanken zuzulassen<\/li>\n<\/ul>\n<p>Es war gar nicht so geplant, aber heute sage ich, dass es diese kleinen Bausteine waren, die in meinem Leben kontinuierlich ein <strong>neues Fundament <\/strong>legten.<\/p>\n<p>Und ich war ein wenig erstaunt, dass jetzt eine Zeit begann, in der die Phasen, in denen ich keine Angstattacken erlebte, immer gr\u00f6\u00dfer wurden \u2013 und dass, wo ich mich doch gar nicht um meine religi\u00f6sen Fragen gek\u00fcmmert hatte. Gleichzeitig wurden die Zeiten der Angstattacken selber immer k\u00fcrzer und ebenso die Phasen, in denen ich mich von der Angstattacke &#8222;erholen&#8220; musste.<\/p>\n<p>&nbsp;<\/p>\n<p><strong>Wenn ich heute gefragt werden, wie Heilung gelingen kann, empfehle ich genau diesen Weg<\/strong>:<\/p>\n<ul>\n<li>trenne die ungel\u00f6sten religi\u00f6sen Fragen von dem Problem mit der Angst.<br \/>\nDas muss nicht immer so radikal sein wie bei mir. Manchmal hilft es schon, sich einen Raum zu schaffen, in dem man andere Erfahrungen sammeln kann<\/li>\n<li>beobachte im Alltag ganz neugierig, welchen Einfluss deine Gedanken und deine inneren Dialoge auf das nachfolgende Szenario in deinem Leben haben<\/li>\n<li>probier es aus, wie sich dein Leben ver\u00e4ndert, wenn du eine Zeitlang wohlwollende und positive Gedanken \u00fcber dich und deine Zukunft zul\u00e4sst<\/li>\n<li>und wenn du den Eindruck gewonnen hast, dass deine Gedanken deine Zukunft ver\u00e4ndern, dann fang an, diesen Prozess zu trainieren<\/li>\n<\/ul>\n<p>&nbsp;<\/p>\n<p><strong>Meine Heilung gelangt wie in einem Trainingscenter<\/strong>: Die \u201eBewegungen\u201c, die ich in den gro\u00dfen Herausforderungen, Fragen und auch K\u00e4mpfen machen musste, konnte ich in einer neutralen Umgebung studieren und trainieren \u2013 und darin immer besser werden.<\/p>\n<p>Und dann darf passieren, womit ich meine Texte oft enden lasse: Dann <u><em>machen<\/em><\/u> wir aus unserem Leben ein Meisterwerk.<\/p>\n<p><img loading=\"lazy\" decoding=\"async\" class=\"CToWUd\" src=\"https:\/\/ci3.googleusercontent.com\/proxy\/HjENkOesj9B1apMuIA7T5nclwObbHGk0cjmb_WKVDiHW4Hdx2shZ6tgmdKu2n9fvlIE7lL0r3KGpN6rHmkTXPbrZYQksOckbSc6LeMF9xvHT2CtoIkCOR2Nz6la3P295lnTKib8J1ytFKURSLW7jvjWUwKaYLQ=s0-d-e1-ft#https:\/\/mcusercontent.com\/427d55936866caee908569e82\/images\/2360a369-8bd9-2069-0617-d701198de54f.png\" width=\"180\" height=\"62\" \/><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"<p>Als ich nach Auswegen aus meiner Angst gesucht habe, habe ich mich oft so gef\u00fchlt, wie wenn ich heute nach einer L\u00f6sung f\u00fcr ein x-beliebiges Problem bei Google und Youtube suche: Manchmal findet man gar nichts, und manchmal findet man so viele \u201eTreffer\u201c, dass man nicht wei\u00df, was man jetzt damit anfangen soll. 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